Return to Sports / Return to Competition

Muskelfaserrisse, Bänderrisse, Sprunggelenkverletzungen und viele andere Blessuren kommen bei Sportlern bedauerlicherweise öfter einmal vor. Die Herausforderung ist, dass der Athlet möglichst schnell wieder fit werden möchte, die Läsion aber ordentlich ausheilen sollte. Ansonsten besteht eine hohe Wiederverletzungsgefahr. Return to Sport bzw. Return to Competition können hier weiterhelfen.

Was ist Back to Sports?

Return to Sports und Return to Competition sind zwei Stufen des gleichen Prozesses. Fällt ein Sportler aufgrund eines Unfalls oder eines operativen Eingriffs aus, dann muss und möchte er im Anschluss wieder rasch einsatzfähig werden. Hierfür durchläuft er idealerweise folgende Phasen:

Jede Phase kann als eine Art Meilenstein betrachtet werden. Ist ein Schritt abgeschlossen, wird der Nächste gestartet. Das bedeutet also, dass der Athlet erst einmal wieder an die Aktivität herangeführt wird, danach ins sportartspezifische Rehabilitationstraining und ins uneingeschränkte (Mannschafts-)Training kommt. Im letzten Schritt erfolgt die Rückkehr zum Wettkampf.

Im gesamten Prozess von Einstieg bis zur Wettkampffähigkeit führt der Patient, unter Begleitung des Therapeuten, vorwiegend aktive Übungen durch. Wenn es für den Behandlungserfolg zuträglich ist, können durchaus auch passive Einheiten angewandt werden. Welche Therapie in welchem Prozessabschnitt für Sie die Beste ist, entscheiden Sie gemeinsam mit Ihrem Sportphysiotherapeuten. Durch permanenten Austausch können Übungen und Aktivitäten auch immer wieder angepasst werden.

Welcher Grundgedanke steht hinter der Methode?

Die Problematik, die viele Sportler erleben ist, dass Sie nach einer Verletzung schnell wieder verletzt sind. Im Basketball liegt das Wiederverletzungsrisiko bei Sage und Schreibe 73 %. Je nach Sportart sind unterschiedliche Körperpartien besonderen Gefahren ausgesetzt.

So treten bei Läufern häufig Faserrisse oder Zerrungen der ischiocruralen Muskulatur auf. Bei diesen Verletzungen beträgt die Rezidivrate 12 bis 31 Prozent. Das bedeutet, dass sich Läufer, nach einer erfolgreichen Behandlung an der gleichen Stelle in 12 bis 31 Prozent der Fälle wieder verwunden. Diese hohen Wiederverletzungsraten stellt man nicht nur bei Joggern oder Marathonläufern fest. Es gibt sie in allen Sportarten und bei unterschiedlichsten Blessuren am Bewegungsapparat.

Nun war es Sportwissenschaftlern und Medizinern ein Anliegen, eine Rehabilitationsmöglichkeit zu finden, die sich positiv auf die Rezidivrate auswirkt. Bei der Return-to-Sports-Methode spielt der Zeitfaktor deshalb nur eine eingeschränkte Rolle. Es steht nicht im Fokus, den Sportler möglichst schnell wieder fit zu bekommen, sondern langfristig gesund zu halten.

Worauf wird bei der Return-to-Sports-Therapie geachtet?

Wichtig für eine langfristige Genesung des Patienten ist, dass die Belastung langsam, aber gleichzeitig kontinuierlich wieder gesteigert wird. Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen sollten keine Belastungssprünge von mehr als 10 Prozent passieren. Das heißt, je nach aktuellem Zustand, dass es mehr oder weniger lang dauern kann, bis der Patient wieder das frühere Niveau erreicht.

Damit der Therapeut erkennt, wie der momentane Stand ist, werden regelmäßig Screenings vorgenommen. Dabei werden unter anderem die:

Die Tests werden entsprechend der Art und Position der Verletzung sowie dem körperlichen Zustand des Sportlers ausgeführt.

Bevor ein Patient überhaupt wieder mit Aktivität beginnt, braucht es zunächst die ärztliche Freigabe. Diese wird unter anderem von erfolgreichen klinischen Tests, Schmerzfreiheit und Abklingen der Schwellungen abhängig gemacht.

Damit der nächste Meilenstein auf dem Weg zur Wettkampffähigkeit erreicht wird, muss auf jeden Fall immer ein Screening stehen. Dazu nutzen wir modernste Diagnostik. Hinzu kommt die Erfahrung und fundierte Ausbildung unserer Mitarbeiter. Diese werten die Testergebnisse aus und besprechen sie mit dem Patienten. Nur wenn der Therapeut die Freigabe gibt, kann die nächste Phase eingeläutet werden.

Für den Patienten bildet jeder Meilenstein auch einen psychologischen Erfolgsparameter. Durch die Definition einzelner Phasen wird der Heilungsprozess in Zwischenziele untergliedert. Dadurch erhöht sich die Motivation, weil das Endziel nicht unerreichbar scheint. Mit dem Erreichen jedes neuen Abschnitts steigern sich Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen des Patienten. Es ist ein wichtiger Faktor bei der gesamten Therapie, dass der Sportler an den Heilungserfolg glaubt und zuversichtlich daran arbeitet.

Insgesamt müssen der geistige Zustand und das subjektive Empfinden des Athleten in die Beurteilung einfließen. Ist er überhaupt bereit, in die nächste Phase einzutreten, oder plagen ihn beispielsweise Ängste.

Bei welchen Beschwerden werden Return to Sport und Return to Competition eingesetzt?

Die Maßnahmen kommen für Hobby- und Profi-Sportler in Frage, die sich Verletzungen zugezogen haben oder operiert werden mussten. Oftmals sind Beschwerden an den Gelenken Ursache für die Therapie:

Bei Verletzungen des Knorpels muss das Ausmaß berücksichtigt werden. Ist der Schaden sehr groß, wird eventuell eine Return-to-Sports-Therapie ausgeschlossen. Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, dass ein Sportler wieder aktiv werden darf?
Es gibt fünf Faktoren, die ein Sportler bewältigen muss, damit er wieder in seiner Disziplin uneingeschränkt starten kann. Dazu gehören:

  1. Mentale Stabilität: Der Sportler muss vertrauen in seinen Körper und insbesondere die verletzte Körperpartie haben. Erst wenn er absolut überzeugt ist, dass Knie oder Sprunggelenk eine Spiellänge aushalten, kann er loslegen.
  2. Gewohntes Fitnesslevel: Bevor der Athlet wieder aktiv wird, sollte er mindestens so fit sein wie vor dem Unfall oder der Operation. Idealerweise liegen Leistungswerte aus der Zeit vor der Verletzung vor, die verglichen werden können.
  3. Schmerzfreiheit: Es sollte möglich sein, gewöhnliche Trainingsspiele ohne Beschwerden zu absolvieren. Das bezieht sowohl körperliche Schmerzen als auch psychische Probleme mit ein. Der Patient sollte keine Ängste haben und sich im Spiel wie gewohnt bewegen.
  4. Wiederholung: Die Bewegungen, die nach der Verletzung unmöglich oder schwierig waren, sollten mehrfach wiederholt werden. Dabei dürfen keine Beschwerden auftreten. Der Patient sollte zudem nicht vor der Bewegung zurückschrecken oder versuchen ihr auszuweisen, aus Angst vor Schmerz oder erneuter Verletzung. Das sollte auch unter erschwerten Bedingungen möglich sein.
  5. Beim Screening darf der Wert der verletzten Körperpartie nur maximal 10 Prozent von dem gesunden Gegengelenk abweichen. Ist eine größere Abweichung vorhanden, muss noch mehr Kraft, Ausdauer und Koordination trainiert werden.
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