Ultraschall zur Schmerzlinderung und Durchblutungssteigerung

Ultraschall kennen die meisten Menschen vom Arztbesuch. Tatsächlich wird er aber auch erfolgreich in der Physiotherapie verwendet. Dort dient er allerdings nicht dazu, innere Organe und andere Körpervorgänge sichtbar zu machen, sondern der Linderung von Beschwerden.

Die Wirkung von Ultraschall

Bei der Behandlung mit Ultraschall dringen die Schallwellen bis zu fünf Zentimeter tief in das Gewebe des Patienten ein. Dort erzeugen sie Wärme. Das geschieht durch die Vibration, welche die Wellen im Gewebe auslösen. Die Erwärmung sorgt für eine bessere Durchblutung.

Wie kommen nun die Schallwellen in den Körper? Der Physiotherapeut nutzt dafür ein entsprechendes Gerät. Es ist wichtig, dass ein Gel auf die zu behandelnden Stellen aufgetragen wird, bevor der Behandler loslegt. Die Anwendung funktioniert nur effektiv, wenn sich keine Luft zwischen Ultraschallkopf und Haut befindet. Andernfalls wird der Schall reflektiert und kann nicht in die gewünschten Gewebeschichten vordringen. Das Gel hilft also dabei, dass ein optimaler Kontakt entsteht.

Bei der Behandlung führt der Therapeut den Schallkopf auf dem Gel kreisförmig über die schmerzende Stelle. Es ist wichtig, das Ultraschallgerät permanent zu bewegen, da ansonsten zu viel Wärme an einem Punkt entstehen würde.

Wenn die Schallübertragung auf die betroffenen Stellen im Körper des Patienten perfekt klappt, passiert dort eine Wechselwirkung von Kompression und Expansion. Das Gewebe wird also zusammengedrückt und weitet sich anschließend wieder. Somit erzielt der Physiotherapeut mithilfe des Ultraschallgeräts einen ähnlichen Effekt wie eine intensive Massage.

Keine Sorge, die Behandlung tut nicht weh. Selbst wenn der Schall mit sehr hoher Frequenz in den Körper übertragen wird, fühlen Sie höchstens ein minimales Klopfen.

Manche Ärzte und Therapeuten nutzen die Ultraschallwellen auch, um Wirkstoffe aus Medikamenten tiefer ins Gewebe zu bringen. So können beispielsweise Schmerzmittel und Entzündungshemmer näher an der verletzten oder erkrankten Stelle wirken. Der Fachmann bezeichnet diese Sonderform der Ultraschall-Therapie als Ultraphonophorese oder Sonophorese.
Insgesamt kann die Ultraschall-Behandlung folgende Wirkungen im Körper erzeugen:

Übrigens wirken die Schallwellen an härteren Stellen wie Knochen stärker, weil sie dort intensiver reflektiert werden. So entsteht im benachbarten Gewebe eine höhere Wärme.

Anwendungsgebiete der Ultraschall-Behandlung

Ultraschall zählt als Teil der Elektrotherapie. Er wird in der Physiotherapie bei verschiedenen Problemen verwendet:

Je nachdem, was die Ursache der Ultraschall-Therapie ist, kann eine Behandlung mehrfach pro Woche stattfinden. Normalerweise ist es mit einer Sitzung nicht getan, sondern es erfolgen Anwendungen über mehrere Wochen.

Nebenwirkungen der Ultraschall-Therapie

Bei korrekter Anwendung besitzt Ultraschall keine Nebenwirkungen. Hantieren Laien mit den Geräten, kann es in Einzelfällen zur Überdosierung kommen. Schlimmstenfalls stirbt dabei Gewebe ab. Es ist empfehlenswert, sich in die Hände ausgebildeter Fachleute zu begeben, damit die zugrunde liegende Problematik nicht noch verschlimmert wird.

Wichtig ist auch, dass vor der Therapie eine sorgfältige Anamnese durchgeführt wird. Es gibt Gegenanzeigen, bei denen von Ultraschall-Behandlungen eher abzusehen sind. Hier ist allerdings der individuelle Fall zu betrachten. Bei folgenden Voraussetzungen wird von einer Ultraschall-Therapie normalerweise abgeraten:

Bei Schwangeren sollte die Ultraschall-Therapie nicht im Bereich der Gebärmutter praktiziert werden. Auch Augen, Gehirn und Herz sind nur in sehr geringen Umfang mit Schallwellen zu behandeln. Metallplatten an den Knochenoberflächen oder externe Fixateure stellen dagegen keinen Hinderungsgrund für die Therapie dar.

Wie lange dauert eine Sitzung?

Die exakte Dauer hängt davon ab, wie viele Bereiche behandelt werden. Es wird geraten, nur maximal bis zu drei Körperzonen zu beschallen. Ein ausgebildeter Physiotherapeut grenzt das Gebiet sehr genau ein. So treffen die Wellen möglichst nur auf die Stellen, die dem Patienten Beschwerden bereiten.
Jede Zone wird normalerweise zwischen ein und drei Minuten behandelt. Leidet ein Patient allerdings unter starken chronischen Schmerzen, kann die Dauer ausgeweitete werden. Es kann unter Umständen auch zwischen 10 und 20 Minuten mit dem Gerät gearbeitet werden. Wie lange im Einzelfall behandelt wird, erklärt der Physiotherapeut zu Beginn der Therapie. So weiß der Patient ganz genau, worauf er sich einstellen kann.

Preise der Behandlung

Ob und welche Kosten der Ultraschalltherapie von den gesetzlichen und privaten Krankenkassen getragen werden, hängt von der Grunderkrankung ab. Liegt eine Verordnung vom Arzt vor und betrachtet die Versicherung die Maßnahme als notwendig und zweckmäßig, übernimmt sie in der Regel die Rechnung. Dem Patienten obliegt dann lediglich die Zuzahlung. Welche genauen Kosten auf Sie zukommen, klären Sie idealerweise mit der Kasse, dem Arzt oder Ihrem Physiotherapeuten im Vorfeld ab.

Ultraschall ist eine Kassenleistung nach § 124 SGB V.

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